Kleingarten Schwerin © Landeshauptstadt Schwerin
Im Juni 2016 hat die Stadtvertretung die Verwaltung beauftragt, ein Entwicklungskonzept für die Kleingärten in der Landeshauptstadt Schwerin vorzulegen.
Das jetzt vorliegende Kleingartenentwicklungskonzepts dokumentiert im Rahmen einer umfangreichen Bestandsaufnahme und -analyse die städtebaulichen, ökologischen und sozialen Funktionen der Kleingärten, aber auch bestehende Beeinträchtigungen sowie Mängel und Defizite in den Kleingartenanlagen.
Durch ihren großen Grünanteil, ihre Ausdehnung und Lage haben viele Kleingärten eine hohe Bedeutung für die Naherholung in der Stadt. Bei einigen Kleingartenanlagen wird das allerdings durch die fehlende öffentliche Zugänglichkeit und eine Belastung durch Verkehrslärm eingeschränkt. Darüber hinaus tragen einige Anlagen durch Kalt- bzw. Frischluftzufuhr in angrenzende Siedlungsbereiche zum klimatischen Ausgleich bei.
Probleme gibt es insbesondere bei Kleingärten an Gewässern, in feuchten Niederungsbereichen oder im Bereich von Trinkwasserschutzgebieten Dort besteht das Risiko einer Beeinträchtigung von Grund- und Oberflächengewässern durch Einträge von Dünger und Pflanzenschutzmitteln und bei einigen Fließgewässern durch Überschwemmung von Kleingärten nach Starkregenereignissen.
Ein zentrales Thema der weiteren Entwicklung ist insbesondere in den Jahren ab 2020 die große Zahl von Kleingartenpächterinnen und -pächtern, die ihren Garten aus Altersgründen aufgeben werden. Der daraus resultierende Leerstand in einem Teil der Anlagen wird voraussichtlich nicht durch eine entsprechende Nachfrage kompensiert werden können. Das erfordert eine Strategie zur Weiterentwicklung des Kleingartenwesens in der Stadt, die Gegenstand der Ziel- und Maßnahmenkonzeption ist.
Im Rahmen der Ziel- und Maßnahmenkonzeption werden vier Leitziele für die Kleingartenentwicklung im Stadtgebiet formuliert und alle Kleingartenanlagen Zielkategorien zugeordnet, die von einem Erhalt der jeweiligen Anlagen - zum Teil mit Verbesserungsmaßnahmen, über einen Erhalt mit Umwandlungsoption sowie eine Umwandlung von Anlagenteilen bis zur vollständigen Umwandlung weniger Anlagen in eine andere Nutzung reicht. Die Ziele werden durch einen entsprechenden Maßnahmenkatalog untersetzt. In diesem Rahmen wird auch auf die finanziellen Auswirkungen der vorgeschlagenen Rückbaumaßnahmen von Kleingärten eingegangen.
Die Bearbeitung des Kleingartenentwicklungskonzepts erfolgte in enger Abstimmung mit dem Kreisverband der Gartenfreunde als Vertreter von 74 Kleingartenvereinen im Stadtgebiet Darüber hinaus wurden den Vorsitzenden der Kleingartenvereine sowie der Ortsbeiräte in zwei Informationsveranstaltungen im September und Oktober 2017 die Inhalte des Konzepts vorgestellt. Dabei gab es zahlreiche Hinweise und Anregungen, die in der weiteren Ausarbeitung des Konzepts berücksichtigt wurden.
Das Kleingartenentwicklungskonzept wurde von der Stadtvertretung im September 2018 beschlossen.