© Landeshauptstadt Schwerin
Entwicklung eines Zielbildes für einen umweltfreundlich gestalteten Lieferverkehr im Jahr 2035 in der Landeshauptstadt Schwerin
Der Wirtschaftsverkehr in Ballungsräumen, insbesondere der Lieferverkehr, verzeichnet seit Jahren konstante Wachstumsraten und hat durch Kontaktbeschränkungen und Lockdowns im Zuge der Corona-Pandemie noch einmal an Wachstum gewonnen (Prognosen bis 2025: Wachstum der KEP-Sendungen (Kurier-Express-Patektdienste) von rund 7 % jährlich, das bedeutet voraussichtlich rund 4,7 Mrd. Sendungen für 2022 – im Jahr 2020 waren es rund 4 Mrd. Sendungen). Diese Sendungen werden in den kommenden Jahren zu einem wachsenden Lieferverkehr, vor allem auf den Straßen, führen. Zusätzlich setzt die Corona-Pandemie vor allem den lokalen Einzelhandel unter starken wirtschaftlichen Druck.
Das Projekt SNAcKS (Der Schweriner Lieferverkehr der Zukunft – nachhaltig, automatisiert, kunden- und serviceorientiert) zeichnet sich durch die große Bandbreite an kommunalen und wirtschaftlichen Akteuren aus, die bereits zu Projektstart ihre Bereitschaft zur Teilnahme bekundet haben. Ziel des Projektes ist, gemeinsam mit den unterschiedlichen Akteuren ein Zielbild für einen umweltfreundlich gestalteten Lieferverkehr im Jahr 2035 zu entwerfen. Hierfür bedarf es einer breiten Beteiligung zur Konsensfindung für potenzielle zukünftige Liefermodelle (z.B. Sendungsannahmen über Dritte). Dies soll im Projektverlauf dadurch erreicht werden, dass sich zunächst die kommunalen und wirtschaftlichen Akteure in einem iterativen Prozess der Erarbeitung eines Zielbildes 2035 nähern (Phase 1). In dem Projekt bereits involviert sind
- der Nahverkehr Schwerin,
- die Deutsche Post DHL Group,
- die IHK zu Schwerin,
- die Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern e. V.,
- das digitale Innovationszentrum Schwerin,
- die LIMES Solution GmbH,
- und Walter Konzept.
Um einen möglichst diversen Kreis aus Akteuren zu erhalten, werden noch weitere Logistikakteure aus der Region gesucht, die bereit sind, den Schweriner Lieferverkehr der Zukunft aktiv mitzugestalten. Neben KEP-Unternehmen sollen auch Gastronomie, Entsorgungs- sowie Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe bedacht werden. Darüber hinaus plant die Landeshauptstadt, die Bevölkerung aktiv in die Erarbeitung des Zielbildes einzubinden (Phase 2). Hierfür ist eine breitgefächerte Bürgerbeteiligung vorgesehen. Der Lieferverkehr der Zukunft muss schließlich einerseits kosten- und verkehrseffizient abgewickelt werden, andererseits aber aus gesellschaftlicher Perspektive zuverlässig und pünktlich gestaltet sein.
Die nachhaltige Ausgestaltung zukunftsfähiger und resilienter Lieferverkehre ist der LHS ein zentrales Anliegen. Neben der Auswertung der Ausarbeitungen (Phase 3) sollen auch Lieferkonzepte getestet werden. Ein Fokus liegt hier vor allem auf der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für den Lieferverkehr. Die Möglichkeiten der Digitalisierung sollen hierbei eine effizientere Nutzung der Auslastung von Lieferfahrzeugen oder Paketstationen ermöglichen, sowie Prozessabläufe vereinfachen. Gegen Ende des Projektes (Phase 4) werden alle Ergebnisse zusammengetragen. In einer großen öffentlichen Veranstaltung (Bürgerforum) wird dann das gemeinsam erarbeitete Zielbild finalisiert.