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© Landeshauptstadt Schwerin / Hauke Behr

Seedaten zum Schweriner See, Ziegelsee und Heidensee

Geologie

Das Schweriner Seengebiet ist Bestandteil des Norddeutschen Tieflandes und befindet sich im westlichen Teil der "Mecklenburgischen Seenplatte", einer flachwelligen bis kuppigen Jungmoränenlandschaft, deren Reliefprägung auf die letzte nordische Vereisung (Weichsel-Glazial) zurückgeht. Durch wechselndes Vorstoßen und Rückschmelzen der Gletschermassen infolge von Klimaschwankungen entstand ein stark gegliedertes Relief mit zahlreichen heute vielfach wassererfüllten Hohlformen.

Der Schweriner See liegt in der vorpleistozänen Westmecklenburgischen Senke, einer Vertiefung, die sich von der Wismar-Bucht über den Wallensteingraben und den Schweriner See bis in die Lewitz erstreckt, bereits durch nord-süd-verlaufende Rinnen im Felssockel angelegt ist und dadurch schon früher als größter mecklenburgischer Schmelzwasserabfluß fungierte (BÜLOW 1952). Seine weitere Formung erhielt er als Zungenbecken der Frankfurter Phase mit einem subglazialen Schmelzwasserabfluß, der durch das Gletschertor der Mueßer Pforte zum Elbe-Urstromtal floß.

Verschiedene jüngere Zwischenstaffeln (Seenstaffeln der Frankfurter Phase) hinterließen an ihren Eisrändern Moränenmaterial, das heute die Schwellen sowohl innerhalb des Sees (wie z.B. die 1842 zum Paulsdamm ausgebaute) als auch die zwischen dem Schweriner See und seinen Ausliegerseen bilden. An den Endmoränen, südlich des Schweriner Sees, schließen die Sanderflächen an.

Die drei Tiefenbereiche des Binnensees, das Leezener, Görslower und Zippendorfer Tief, gehen auf Zungenbecken verschiedener Seenstaffeln zurück (HURTIG 1969). In der Nacheiszeit füllte sich das gesamte Becken mit Wasser, wobei sich die Wasserspiegelhöhe über den Abfluß bei etwa 37 m über NN einpendelte, vorgegeben durch das nördliche Lewitzniveau. So bleiben einige Zwischenstaffel-Schwellen unter der Wasseroberfläche, während andere herausragen und die Grenzen zu den Ausliegerseen bilden.

Quelle: Landschaftsplan Schwerin / Gutachten zum Naturerlebnisraum Kannichenwerder

Badewasserqualität

In der aktuellen Badewasserkarte sind alle unteruchten Badestellen am Schweriner See als zum Baden sehr gut geeignet bezeichnet worden. Eine gute Übersicht zu allen untersuchten Badestellen des Landes MV vermittelt die offizielle digitale Badewasserkarte des Sozialministeriums MV.

Badewasserqualität
Auf einen Blick

See-Daten auf einen Blick

  Schweriner See Ziegelsee Heidensee
  Außensee Innensee
Entstehung tertiäre Senke, Weichseleiszeit, Erosionsrinne Schmelzwasserweg, Trennung durch Bau des Paulsdamm im Jahr 1842 auf natürlicher Bodenschwelle    
Seentyp Rinnensee Rinnensee    
Seefläche 35,2 km² 26,4 km² 3 km² 0,24 km²
nach Seefläche beurteilt drittgrößter "reindeutscher" See
Maximaltiefe 52,4 m 44,6 m 34,4 m 3,9 m
Durchschnitts-
tiefe
9,4 m 13,5 m 10 m 2,2 m
Uferlänge 44.950 m 49.872 m 17.134 m 4.382 m
Einzugsgebiet 85,3 km² 329 km² 240 km² 124 km²
mittlerer Abfluss 2,1 m³/s 2,1 m³/s 0,7 m³/s  
Inseln Lieps
(Rethberg)
Kaninchenwerder
Ziegelwerder
   
Wasserablauf Wallenstein-
graben
Ostsee
Innensee
Stör
Elde
Elbe
Nordsee
Schweriner See Schweriner See
Wasserzulauf   Aubach
Fauler See
Aubach
Pfaffenteich
Ziegelsee
Trophie eu- bis polytroph stark bis schwach eutroph

leicht rückläufige Tendenz der Phosphat-
Konzentrationen ab 1995 nach dem Bau einer neuen Kläranlage
meso- bis eutroph polytroph
Quelle: Umweltministerium MV, Seenreferat, 2000

Kurzdefinition des gewässerkundlichen Fachbegriffes "TROPHIE":
Menge der Biomasse sowie Umsatz der Algen und Wasserpflanzen eines Gewässers; Maß für die Intensität der Primärproduktion im Gewässer

Intensität der Primärproduktion

extrem hoch

hypertroph

(z. B.: Burgsee)
sehr hoch polytroph (z. B.: Heidensee)
übermäßig hohe Nährstoffbelastung, massive Algenentwicklung - oft mit Blaualgendominanz, Sichttiefe nur noch im Zentimeterbereich, übermäßig hohe Sauerstoffzehrung, die den größten Teil des Wasserkörpers erreicht
hoch

eutroph

(z. B.: Schweriner Innensee)
mittel

mesotroph

(z. B.: Teile des Pinnower See und des Ziegelaußensee)
mäßige Nährstoffbelastung, mäßige Algenproduktion, zeitweise Algenblüten möglich, mittlere Sichttiefe, geringe Sauerstoffzehrung im Tiefenwasser und in der Sprungschicht
niedrig

oligotroph

(keine Seen im Schweriner Seengebiet)

Pegelstände Schwerin Werderbrücke
Der langjährig relativ stabile und saisonal schwankende Wasserstand des Schweriner Innensees wird am Pegel "Schwerin Werderbrücke" durch Daten des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lauenburg dokumentiert: Pegelstände Schweriner Innensee 1960-2003

Hauptzahlen der Wasserstandsdaten am Pegel Schwerin-Werderstraße (Quelle: WSA Lauenburg, Reihe 1991-2000)

NW (Niedrigwasser)

 MNW MW (Mittelwasser)  MHW

HW 

(Hochwasser)

 37,49 m NN  37,59 m NN  37,81 m NN  37,96 m NN  38,06 m NN
Übersicht zur Definition von Seentypen in MV nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie
Trophie

Kurzdefinition des gewässerkundlichen Fachbegriffes "TROPHIE":
Menge der Biomasse sowie Umsatz der Algen und Wasserpflanzen eines Gewässers; Maß für die Intensität der Primärproduktion im Gewässer

Intensität der Primärproduktion
xtrem hoch

hypertroph

(z. B.: Burgsee)
sehr hoch polytroph (z. B.: Heidensee)
übermäßig hohe Nährstoffbelastung, massive Algenentwicklung - oft mit Blaualgendominanz, Sichttiefe nur noch im Zentimeterbereich, übermäßig hohe Sauerstoffzehrung, die den größten Teil des Wasserkörpers erreicht
hoch

eutroph

(z. B.: Schweriner Innensee)
mittel

mesotroph

(z. B.: Teile des Pinnower See und des Ziegelaußensee)
mäßige Nährstoffbelastung, mäßige Algenproduktion, zeitweise Algenblüten möglich, mittlere Sichttiefe, geringe Sauerstoffzehrung im Tiefenwasser und in der Sprungschicht
niedrig

oligotroph

(keine Seen im Schweriner Seengebiet)

Vorläufige, grobe Bewertung der trophischen Situation der Schweriner Seen
nach erster Einschätzung des Umweltministeriums MV, Seenreferates 9.03

Tabelle 1: Bewertungsstufen 1 bis 7 für die Abweichung des trophischen Ist-Zustandes vom Referenzzustand eines Sees. (Der potentielle Referenzzustand wird aus morphometrischen Daten rechnerisch ermittelt!)

  Ist-Zustand
oligotroph
mesotroph
eutroph
polytroph
hypertroph
Symbol
o
m
e1
e2
p1
p2
h
Referenz-
zustand
 
o
1
2
3
4
5
6
7
m
 
1
2
3
4
6
7
e1
 
 
1
2
3
5
7
e2
 
 
 
1
3
5
7
p1
 
 
 
 
1
4
7
p2, h
kommen definitionsgemäß als Referenzzustand nicht vor


Tabelle 2: Beschreibung der Bewertungsstufen (nach LAWA - Länderarbeitsgemeinschaft Wasser)

1
blau - Referenz- und Ist-Zustand übereinstimmend; insbesondere bei oligo- und mesotrophen Seen sind alle Möglichkeiten des präventiven Gewässerschutzes zu nutzen, um den Zustand zu erhalten.

Neumühler See
Ist-Zustand: mesotroph
Referenzzustand: mesotroph
2
hellblau - Referenz- und Ist-Zustand weichen einen Trophiegrad voneinander ab. Sanierungsbedarf besteht vor allem dann, wenn Aussicht besteht, den See wieder in einen oligo- oder mesotrophen Zustand zu versetzen.
Ziegelsee,
Medeweger See,
Pfaffenteich
3
dunkelgrün - Über die Dringlichkeit von Sanierungsmaßnahmen ist im Einzelfall zu entscheiden.
Lankower See,
Schweriner See,
Burgsee
4
hellgrün - Dringender Handlungsbedarf. Da bei dieser Bewertungsstufe ein besonders effektiver Sanierungserfolg zu erwarten ist, sollten bei diesen Gewässern vordringlich Maßnahmen geprüft und durchgeführt werden.
Fauler See
5
gelb - Sanierungsmaßnahmen sind erforderlich, insbesondere bei Gewässern, deren Referenzzustand oligo- oder mesotroph ist
Ostorfer See
Ist-Zustand: polytroph 2
Referenzzustand: eutroph
6
orange - Sanierungsmaßnahmen sind dringend erforderlich, es sollte die Verbesserung um mindestens einen Trophiegrad angestrebt werden.
 
7
rot - Es ist zu prüfen, ob mit einem vertretbaren Aufwand durchführbare Sanierungsmaßnahmen Aussicht auf Erfolg haben.

 

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Kontakt

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Fachdienst Umwelt

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+49 385 545-2451

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