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Geothermiebohrung in Schwerin-Lankow läuft wie geplant / Mitte Februar soll die Zieltiefe von 1.340 Metern erreicht werden 11.02.2021

Der Bohrturm in Lankow bei Nacht. © Stadtwerke Schwerin

Die Landeshauptstadt hat ein ehrgeiziges Ziel: Sie will bis zum Jahr 2035 CO2-neutral werden. Die Nutzung von Erdwärme ist für die Stadtwerke Schwerin deshalb eine Möglichkeit, einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen und
klimafreundlichen Energiegewinnung zu leisten. Im Stadtteil Schwerin-Lankow befindet sich in knapp 1340 Meter Tiefe eine erneuerbare Energiequelle, die nach der vollständigen Erschließung für ökologische Fernwärme sorgen wird. Dieses Aquifer führt eine unerwartet große Menge an circa 56 °C warmen Thermalwasser.
Bereits im Dezember 2018 wurde die Förderbohrung am Standort des Lankower Heizkraftwerkes fertig gestellt. Dort wird nach der baulichen Fertigstellung des Geothermieprojekts dann die Thermalsole entnommen, dessen Wärmeenergie in Fernwärme umgewandelt wird.
Unmittelbar neben dem Sportpark Schwerin-Lankow und somit etwa 900 Meter von der Förderbohrung entfernt, dreht sich nun seit Anfang Februar der Bohrmeißel für die Injektionsbohrung. Das Ziel dieser Bohrung ist derselbe Aquifer in 1.340 m Tiefe.
Nach fünf Bohrtagen hatte der Bohrer der Firma Daldrup & Söhne AG schon eine Tiefe von 400 Metern erreicht. „Nun gilt es, Stahlrohre für den Ausbau des ersten Bohrabschnitts einzubringen. Dann soll die erste Zementation abgeschlossen sein, damit wir die Bohrungen im zweiten Abschnitt bis 1.235 Meter vorantreiben können”, sagt Paul Wagner, Bohringenieur der Firma Geothermie Neubrandenburg. „Probleme gab es bei den Arbeiten bisher nicht, sodass die geplante Bohrtiefe in zwei Wochen erreicht werden kann.“

Im Verlaufe dieser zweiten Phase muss die Bohrung auch horizontal um circa 200 Meter in nordwestliche Richtung abgelenkt werden. „Das ist notwendig, weil der technische Mindestabstand zwischen den beiden Geothermie-Bohrungen im Aquifer mindestens 1.100 Meter betragen muss”, erläutert Projektleiter René Tilsen. Auf den letzten 150 Metern, d.h. zwischen 1.193 und 1.296 m werden etliche Bohrkerne entnommen und einer geologischen Untersuchung zugeführt. Diese Bohrung in Schwerin bietet den Geologen und Wissenschaftlern neue Erkenntnisse über die Entwicklung des Gesteins, das sich in dieser Tiefe vor ungefähr 200 Millionen Jahren abgesetzt hat. Das Besondere an der Anlage: Die Nutzung der Erdwärme erfolgt über Wärmepumpen.

„Das ist einmalig in Deutschland, wahrscheinlich sogar in Europa”, sagt René Tilsen. Dem Thermalwasser wird in der Geothermiezentrale seine Wärmeenergie entzogen und dann das Wasser für das Fernwärmeinetz mit den Wärmepumpen auf etwa 80° erhitzt. Nach der Entnahme der Erdwärmeenergie wird die ausgekühlte Sole zurück ins Erdreich, d.h. in denselben Aquifer zurück verpresst. Davon leitet sich auch der Name Verpress- bzw. Injektionsbohrung ab.
Vorausgesetzt, die Arbeiten am Bohrplatz Schwerin-Lankow laufen weiter so perfekt wie bisher, kann die Geothermie-Anlage im ersten Quartal 2022 ans Netz gehen und Schwerin mit „grüner Fernwärme” versorgen. Mit der Nutzung der Geothermie können künftig mindestens 10 Prozent des Wärmebedarfs in der Landeshauptstadt gedeckt werden. Je nachdem, ob es weitere Standorte für die Geothermienutzung geben wird, kann dieser Anteil noch bis zu 60 Prozent erhöht werden. Die geologischen Voraussetzungen lassen dies nach heutiger Einschätzung zu.
Der 60 mal 60 Meter große Bohrplatz in Schwerin-Lankow wird nach dem Rückbau des Bohrplatzes, auf dem dann lediglich eine kleine Brunnenstube und eine Filterhalle verbleiben, als PKW-Parkplatz für Anwohner oder Stadionbesucher dienen.

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