Das „Aktionsbündnis für ein friedliches und weltoffenes Schwerin“ wird am 6. Juni die Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin besuchen. Hier entstand in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges ein temporäres Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme, das als Auffanglager bzw. Zwischenstation für mehr als 5000 Häftlinge der Todesmärsche diente. Jeder Fünfte von ihnen überlebte die 10-wöchige Existenz des Lagers nicht. Nach der Befreiung des KZ Wöbbelin durch amerikanische Truppen am 2. Mai 1945 fanden viele Opfer ihre letzte Ruhestätte im Park der Körner-Gedenkstätte, aber auch dem Ehrenfriedhof am Platz der Opfer des Faschismus in Schwerin und in einer Grabstätte zwischen Schloss und Schlosskirche in Ludwigslust. „Die Erinnerung an die Opfer des totalitären Nazi-Regimes mahnt uns zu besonderer Wachsamkeit gegen alle, die Hass und Gewalt gegen Ausländer und Andersdenkende predigen und ausüben“, so Heiko Lietz, einer der Erstunterzeichner des Aktionsbündnisses, der gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow an dem Besuch in Wöbbelin teilnehmen wird. „Wir werden in der Gedenkstätte des Außenlagers einen Kranz niederlegen, uns über die Arbeit der Gedenkstätte informieren und über mögliche gemeinsame Projekte beraten“, so die Oberbürgermeisterin.
Während das für den Jahrestag des Grundgesetzes und der Landesverfassung Mecklenburg-Vorpommern geplante Demokratiefest am 23. Mai aus organisatorischen Gründen nicht auf der „Schwimmenden Wiese“ stattfinden kann, hat sich das Aktionsbündnis über weitere Aktivitäten für die zweite Jahreshälfte verständigt: Dazu zählen Aktionen im Rahmen des Zweiten Afrikanischen Sommerfestes am 24. August im Schleswig-Holstein-Haus, während der Interkulturellen Woche vom 30. September bis 6. Oktober 2012 und während der Ökumenischen Friedensdekade, die vom 11. bis 21. November unter dem Motto „Mut für Menschenwürde“ steht. Weitere Ideen und Angebote zur Unterstützung nimmt das Aktionsbündnis per E-Mail unter friedlich.weltoffen@schwerin.de entgegen.
