„Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder“
Aktionswoche vom 19. bis 26. November in der Landeshauptstadt
12.11.2012
Häusliche Gewalt ist in der Landeshauptstadt Schwerin ein drängendes Thema. „Obwohl es offenbar Fortschritte gibt, ist das Ausmaß nach wie vor erschreckend“, meint die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Petra Willert. Gemeinsam mit dem AWO-Team von „Frauen im Zentrum“ und den Mitarbeiterinnen des Stadtteiltreffs „Eiskristall“ zeigt die Schweriner Gleichstellungsbeauftragte vom 19. bis 26. November mit einer Aktionswoche unter dem Motto „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder“ Flagge. Unterschiedliche Veranstaltungen machen auf verschiedene Aspekte der häuslichen Gewalt aufmerksam und informieren über Hilfsangebote. Schnelle und unkomplizierte Hilfe bietet der Frauennotruf. Telefonisch können sich Betroffene anonym unter 0385/5557356 beraten lassen. Im vergangenen Jahr haben 91 Frauen und Kinder im Schweriner Frauenhaus Zuflucht und Hilfe gesucht.Gleichstellungsbeauftragte Petra Willert interpretiert den Rückgang der Hilfesuchenden von 11, 6 Prozent als Verbesserung der Situation. „Das ist aber kein Grund zur Entwarnung. Die Schwerpunkte verschieben sich. So ist die Zahl der Kinder, die mit ihren Müttern auf die Unterstützung des Hilfesystems angewiesen sind, seit 2010 wieder steigend. Im Durchschnitt sind es jedes Jahr etwa 40 Kinder, die in ihrem häuslichen Umfeld mit Gewalt konfrontiert werden und die von ihren Müttern im Frauenhaus in Sicherheit gebracht werden.“Auffällig ist laut Willert auch der hohe Anteil von Migrantinnen, die Schutz vor häuslicher Gewalt suchen: Hatte 2010 jede vierte Frau, die Schutz im Frauenhaus suchte, einen Migrationshintergrund, so ist es jetzt fast jede dritte Betroffene.
Eröffnet wird die Aktionswoche „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder“ am Montag, dem 19. November, um 14.30 Uhr im Schweriner Dom mit der Aktion „Ein Licht für jede betroffene Frau“. Anschließend wird die Flagge der Aktionswoche vor dem Rathaus gehisst.
Eine szenische Lesung mit dem Titel „Am Anfang war es Liebe …“ als Projekt des Ministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern wird am Dienstag, dem 20. November von 17.30 bis 18.30 Uhr im E-Werk angeboten.
Erstmals wird es in der Aktionswoche ein „Erzählcafé“ im Eiskristall geben. Eine Frau berichtet über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema häusliche Gewalt. Die Stadtvertreterin Gret-Doris Klemkow lädt hierzu am 21. November, um 15 Uhr Interessierte herzlich ein.
Den Abschluss der Aktionswoche bildet eine Autorinnenlesung am 26. November, um 18 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus mit Sophia Weiss, zu der die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Schwerin Angelika Gramkow und die Gleichstellungsbeauftragte Petra Willert einladen. Sophia Weiss liest aus ihrem Roman „Sehnsucht nach Mutterland“ mit autobiografischem Inhalt. Über die Erinnerungen an sexuelle Gewalt in der Kindheit findet Maya die Hauptfigur des Romans zu sich selbst. Im Anschluss an die Lesung ist eine Gesprächsrunde mit der Autorin vorgesehen.