
Oberbürgermeister Rico Badenschier hat den hohen Stellenwert verpflichtender Einschulungsuntersuchungen bekräftigt. Diese beurteilen die Gesundheit und den Entwicklungsstand von Kindern mit Blick auf die bevorstehende Einschulung nach einheitlichen Standards. „Diese Pflichtuntersuchung ist kein überflüssiger bürokratischer Akt, sondern gelebte Sozialpolitik. In dieser wichtigen Phase der kindlichen Entwicklung sieht der Staat einmal verpflichtend alle Kinder eines Jahrgangs unabhängig von Herkunft, Stand und Hautfarbe und kann die Eltern umfassend zu möglichen Förder- oder Unterstützungsmaßnahmen beraten, um die Kinder bestmöglich auf den Schulbesuch vorzubereiten, falls Defizite festgestellt werden. Es geht hier insbesondere um Bildungsgerechtigkeit und die Startchancen, die Kinder am Beginn ihres Bildungsweges haben. Die verpflichtenden Schuleingangsuntersuchungen abzuschaffen oder auch nur zu lockern, hieße, auf den Schultern der Schwächsten zu sparen. Gerade weil die Ergebnisse schon seit Jahren zunehmend Anlass zur Sorge bieten“, so Badenschier.
Er verwies darauf, dass die letzte reguläre Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt - die U9 - mit 5 Jahren erfolgt: „Die Zeit zwischen dieser Untersuchung und der Einschulung ist zu lang, um für den Schulstart aussagekräftig genug zu sein. Außerdem werden die Vorläuferfertigkeiten für das Lernen hier nur marginal betrachtet." Auch die Chance einer landesweiten Gesundheitsstatistik mit den Daten eines kompletten Jahrgangs und den damit verbundenen Möglichkeiten adäquater präventiver Gesundheitspolitik wäre dann vergeben, so der Oberbürgermeister.