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Tino Bittner hat zweite Allerhand-Fassade in der Glaisinstraße fertiggestellt/ Kunst- und Museumsverein sammelt Spenden für das dritte Wandbild 19.08.2025

Der Schweriner Künstler Tino Bittner (2.v.l.) mit Unterstützern seines „Allerhand“-Projekts: Kulturdezernent Silvio Horn, Leiterin der Schlösser, Garten und Kunstsammlungen MV Dr. Pirko Zinnow, Sparkassen-Vorstandsmitglied Björn Mauch und dem Chef des Kunst- und Museumsvereins Norbert Bosse (v.l.n.r.) © Landeshauptstadt Schwerin/Michaela Christen

Der in Schwerin geborene Künstler Tino Bittner ist ein Hand-Arbeiter im besten Sinne des Wortes. Er liebt es, Hände in unterschiedlichen Gesten darzustellen. Bisher vor allem auf und hinter Glas. Mit seinem Fassaden-Kunst-Projekt „Aller Hand“ hat der Künstler nun allerdings neue räumliche Dimensionen erobert. Zuerst gestaltete er einen Häusergiebel auf dem Schweriner Schlachtermarkt. Das Wandbild mit den riesigen Händen geht auf ein bekanntes Bild aus der Holländer-Sammlung des Staatlichen Museums zurück und wurde am 2. Oktober 2024 im Rahmen des Bürgerfestes zum Tag der Deutschen Einheit an der Stelle feierlich enthüllt, wo später das Stadtgeschichtsmuseum Schwerin entstehen soll.

Der „Singende Flötenspieler“– wie das Original des Malers Gerrit van Honthorst (1592-1656) heißt – ist allerdings gar nicht zu sehen. Sondern nur die übergroßen Hände des Musikanten. Die hat Bittner mit der Spraydose vor einem verpixelten Bildausschnitt stark vergrößert reproduziert. Es ist ein Bilderrätsel, das Lust auf das Original in der Galerie „Alter Meister“ am Alten Garten macht. Sie wird im Oktober nach dem Umbau wiedereröffnet.

„Hände stehen für das menschliche Potential, Dinge zu verändern. Sie können ganz unterschiedliche Facetten des Menschseins symbolisieren. Tatkraft oder Verzweiflung, Kreativität oder Religiösität, Siegeswillen oder Angst, Liebe oder Aggressivität. Das macht Hände in der Kunst so interessant“, sagt Tino Bittner. Offenbar sehen das auch andere so, Partner, die sein Projekt nicht nur „Allerhand“ fanden, sondern auch die Finanzierung unterstützten.

Dazu gehören neben der Landeshauptstadt Schwerin und der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen M-V und der Schweriner Kunst- und Museumsverein. Für Kulturdezernent Silvio Horn kam das Projekt genau zur richtigen Zeit, zumal es die Vernetzung verschiedener Kulturakteure in der Stadt fördert: „Bei uns gab es bereits Überlegungen, mit Fassadenkunst neue Wege der Kunstpräsentation im öffentlichen Raum zu gehen. Wir freuen uns auf die Wiedereröffnung des Staatlichen Museums und unterstützen mit diesem Projekt gern die Werbung für die Kunstschätze des Museums in unserer schönen Welterbe-Stadt Schwerin.“

Der Schweriner Kunst- und Museumsverein wickelt nach dem Wandbild am Schlachtermarkt die Förderung zweier weiterer Fassadenkunstwerke in Museumsnähe ab und sammelt zusätzlich Spenden ein: „Dieses Projekt passt genau zu unserem Vereinszweck: Wir fördern damit einen hier ansässigen jungen Künstler und machen zusätzlich die Museumskunst im öffentlichen Raum für alle sichtbar“, sagt der Vereinsvorsitzende Norbert Bosse. Gemeinsam mit Tino Bittner und den maßgeblichen Förderern präsentierte Bosse am Dienstag das Ende Juli fertiggestellte zweite Wandbild am Giebel eines Wohnblocks in der Glaisinstraße 3.

Diesmal hat Bittner die Hände von „Erbprinzessin Alexandrine von Schwerin“ aus einem Gemälde von Wilhelm von Schadow (1788-1862) in Szene gesetzt. Ein drittes Fassadenbild nach der Vorlage des „Schäfers mit Blumen“ von Paulus Moreelse (1571-1638) ist in der Grünen Straße 20 geplant. Bis zur Wiedereröffnung des Staatlichen Museums am 30. Oktober 2025 soll auch dieses Kunstwerk fertig sein. „Dann können die Schwerinerinnen und Schweriner zusätzlich auch die Originalkunstwerke in unserer Sammlung bewundern“, sagt die Direktorin der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Dr. Pirko Zinnow.

Durch einen Spendenaufruf will der Schweriner Kunst- und Museumsverein helfen, die noch bestehende Finanzierungslücke zu schließen. „Wir haben bei der Sparkasse ein Spendenkonto für das Projekt eingerichtet und sammeln auch in den eigenen Reihen Geld“, berichtet Bosse.  Zu denen, die das Projekt bereits maßgeblich unterstützen, gehört die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin: „Uns begeistert neben Tino Bittners hoher künstlerischer Qualität auch sein Mut, neue Wege bei der Kunstvermittlung zu gehen. Und es ist toll, wie er die Schwerinerinnen und Schweriner in die Verwirklichung seines Projektes einbezieht“, sagt Björn Mauch, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin.

„Viele Leute haben für mich diese Ein-Liter-Joghurt-Eimerchen gesammelt, in denen ich meine Farbe für die über 700 Pixel anmische. Und etliche Firmen, mit denen ich zusammenarbeite, waren spontan vom Projekt so begeistert, dass sie einen Teil ihrer Leistungen zu Sonderkonditionen angeboten oder nicht in Rechnung gestellt haben“, erzählt Tino Bittner. Bittner dankte der Malerfirma Siwinski, den Firmen Dummer Arbeitsbühnen, SAH Gerüstbau, K+T Verkehrsleitung GmbH sowie dem Farbengroßhändler Wilts.

Wer das Projekt durch Spenden unterstützen möchte, kann folgendes Spendenkonto nutzen:

Sparkasse Mecklenburg Schwerin
SKMV e. V.
IBAN DE58 1405 2000 1729 9204 00
Verwendungszweck: Allerhand

 

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