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Filmemacher Andreas Dresen erhält höchste Auszeichnung: Schwerins Oberbürgermeister verleiht Ehrenbürgerschaft bei Festakt im Rathaus 09.05.2025

Andreas Dresen trägt sich im Beisein von Oberbürgermeister Rico Badenschier (links) und Stadtpräsident Sebastian Ehlers in das Goldene Buch der Stadt ein.  © Landeshauptstadt Schwerin/Ulrike Auge

Die Ehrenbürgerschaft Schwerin wurde in den vergangenen 180 Jahren an 20 Persönlichkeiten verliehen – der vielfach preisgekrönte Filmemacher Andreas Dresen gehört seit heute in diese Reihe. Bei einem Festakt im Demmlersaal des historischen Schweriner Rathauses wurde ihm von Oberbürgermeister Rico Badenschier und Stadtpräsident Sebastian Ehlers am Donnerstagnachmittag das Ehrenbürgerrecht der Landeshauptstadt verliehen. Gleichzeitig wurde im öffentlich zugänglichen Rathausfoyer eine Ehrentafel enthüllt, die das Lebenswerk des Ehrenbürgers und die enge Verbindung zu seiner Heimatstadt Schwerin würdigt. „Wir zeichnen heute eine künstlerische Persönlichkeit aus, die über viele Jahrzehnte die kulturelle Identität unseres Landes mitgeprägt hat und kultureller Botschafter Schwerins ist“, sagte Stadtpräsident Sebastian Ehlers.

Die Stadtvertretung hatte in ihrer Sitzung am 24. März 2025 beschlossen, Andreas Dresen als Ehrenbürger auszuzeichnen. Die Ehrenbürgerschaft wird auf Lebenszeit verliehen. Neben Andreas Dresen ist die Kulturmäzenin Brigitte Feldtmann Ehrenbürgerin der Stadt.

Seit mehr als 30 Jahren gehört der 1963 geborene Sohn einer Schauspielerin und eines Theaterregisseurs zu den wichtigsten Filmemachern Deutschlands. Der 61-Jährige hat internationale Preise auf Filmfestivals in Cannes, Chicago und Karlovy Vary gewonnen und wurde mehrfach mit dem renommierten Deutschen Filmpreis (u.a. für seine Filme „Halbe Treppe", „Wolke Neun", „Halt auf freier Strecke" und „Gundermann") geehrt. Zurzeit ist Andreas Dresen beim 34. Filmkunstfest in Schwerin als Vorjahrespreisträger Mitglied der Spielfilmjury.

In seiner Dankesrede zeigte sich Andreas glücklich über die höchste Auszeichnung seiner Heimatstadt Schwerin: „Seit meiner frühen Kindheit verbindet mich eine tiefe Liebe zu meiner Heimatstadt Schwerin. Es ist der Ort, wo ich aufgewachsen bin und meine ersten künstlerischen Erfahrungen sammeln konnte. Eine künstlerische Initialzündung waren gerade die Erlebnisse am Theater, die mir gezeigt haben, wie Kunst in die Geschicke einer Stadt und eines Landes eingreifen kann. Alles in Schwerin ist mir lieb und vertraut, ich fühle mich hier immer noch zu Hause. Deswegen ist es eine ungeheure Ehre für mich, Ehrenbürger dieser Stadt zu sein. Ich danke der Ehrenbürgerin meines Herzens, meiner Mutter Barbara Schroth, ohne die ich als Kind nicht nach Schwerin gekommen wäre.“ 

„Als ostdeutscher Künstler findet Andreas Dresen Bilder, die die Ambivalenz der deutschen Gegenwart und Vergangenheit zeigen und Polarisierungen entgegenwirken. Ja, er ist ein ostdeutscher Künstler. Er ist einer, der sich nicht scheut, Widersprüche offenzulegen, und dessen Filme so auch immer Bilder zeigen, die Deutschland in einem anderen Licht erscheinen lassen. Solche Perspektivwechsel sind wichtig in einer Demokratie. Sie tragen zur Verständigung und zur Selbstvergewisserung bei“, so Oberbürgermeister Rico Badenschier in seiner Laudatio. „Die Menschen hier, lieben Ihre Filme, die einem unter die Haut gehen, Herz und Verstand gleichermaßen berühren, die einen so sehr beglücken, ermutigen, ermächtigen und mitunter auch verstören, dass man das Kino anders verlässt als man hineingegangen ist.“

Dresens Filme zählen inzwischen zum Kanon des deutschen Kinos. Mit Schwerin war und ist er vielfältig verbunden, am sichtbarsten wird das sicherlich durch die mehrfache Auszeichnung mit dem Hauptpreis des in der Landeshauptstadt angesiedelten Filmkunstfestes MV.  „Der fliegende Ochse“ wurde Andreas Dresen 1998, 1999 und 2024 für Werke des zeitgenössischen Kinos verliehen, die ihre künstlerischen Wurzeln auch im Schweriner Theater unter seinem Ziehvater Christoph Schroth haben.

Im thüringischen Gera geboren, kam Andreas Dresen im Alter von drei Jahren nach Schwerin, denn seine Mutter, die Schauspielerin Barbara Bachmann, war am Staatstheater engagiert. Er wuchs in Lankow und der Weststadt auf, besuchte die Erweiterte Oberschule J.W.v. Goethe (1979-1982), wo er bereits im Schultheater Regie führte und erste Amateurfilme drehte.

Die Landeshauptstadt ist in mehrfacher Hinsicht die prägende Kinderstube des Regisseurs. Der legendäre Theaterregisseur und Intendant Christoph Schroth (1937-2022) wurde nach der Trennung der Eltern sein Ziehvater. Als Tontechniker erlebte Dresen in der Spielzeit 1985/86 unter Christoph Schroth am Mecklenburgischen Staatstheater die spektakulären „Entdeckungen“, eine völlig neue Spielform des Theaters, die konventionelle Grenzen zwischen Bühne und Publikum aufhoben und damit Zuschauer selbst zu Entdeckern machte. Nach einem Volontariat im DEFA Studio für studierte Andreas Dresen von 1986 bis 1991 Regie an der renommierten Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Babelsberg. Seit 1992 arbeitet er als freier Autor und Regisseur. Er lebt in der Nähe von Potsdam und ist Mitglied der Akademie der Künste, der Europäischen Filmakademie, der Academy of Motion Picture Arts and Sciences und Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie. Seit 1. Juni 2018 bekleidet er eine künstlerische Professur im Fach Filmschauspiel an der hmt Rostock.

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