
Mit der Künstlerin Anke Feuchtenberger präsentiert sich ein international gefeierter Star der Comicszene ab 6. September in Schwerin. Ob Centre Pompidou in Paris, Museo d‘ Arte in Ravenna, Galerien in Kyoto und Helsinki, das Comic-Festival in Angoulême oder due Leipziger Buchmesse - Anke Feuchtenberger (geb. 1963 in Berlin, DDR) ist mit ihren Zeichnungen und grafischen Erzählungen seit Jahren auf internationalem Parkett unterwegs.
Mit ihrer autofiktionalen Graphic Novel „Genossin Kuckuck“ wurde sie 2024 für den Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und 2025 in Frankreich mit dem renommierten „Grand Prix Artémisia“ ausgezeichnet.
Das Kulturforum der Landeshauptstadt Schwerin zeigt nicht nur viele der Originalzeichnungen aus „Genossin Kuckuck“, sondern darüber hinaus auch Zeichnungen aus dem dreibändigen Buchprojekt „Die Hure H“ (gemeinsam mit der Schriftstellerin Katrin de Vries), die 2024 im Centre Pompidou in Paris ausgestellt waren. Daneben sind viele farbige Siebdrucke zu sehen und sehr frühe Arbeiten: Plakate, die in den 1990er Jahren den Ruf der „Feuchtenbergerowa“ begründeten.
Die Ausstellung unter dem Titel „Feuchtenbergerowa. Genossin Kuckuck und andere Gestalten“ wird am Sonnabend, den 6. September um 18.30 Uhr im Kulturforum eröffnet. Exklusiv zur Schweriner Ausstellung hat die Künstlerin das Plakat, mit dem sie 1989 erstmals größte Aufmerksamkeit erreichte, als Siebdruck neu aufgelegt. „Alle Frauen sind mutig, stark und schön!" begleitete damals die Gründung des Unabhängigen Frauenverbandes (UFV). Es wird in einer Auflage von 125 Stück gedruckt und ist in der Ausstellung zum Preis von 70 Euro erhältlich.
Anke Feuchtenberger studierte von 1983 bis 1988 an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. 1988 gründete sie gemeinsam mit Henning Wagenbreth, Holger Fickelscherer und Detlef Beck das Kollektiv „PGH Glühende Zukunft“. Kurz vor dem Fall der Berliner Mauer traten die Künstler mit einer ausdrucksstarken, unverwechselbaren Bildsprache in den öffentlichen Raum.
Nach ersten grafischen Arbeiten für das Theater kam Anke Feuchtenberger an der Wende zum Jahr 1989 mit der Welt des Comics in Berührung. Mit ihrer Sicht, ihrer Perspektive und ihrem künstlerischen Ausdruck setzte sie in den 1990er Jahren eine regelrechte Revolution des deutschen Comics in Gang. Seit 1997 ist Feuchtenberger Professorin für Zeichnen und Graphische Erzählung an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Ihre Bücher wurden in die französische, englische, italienische, finnische und chinesische Sprache übersetzt. Für ihr Schaffen wurde Anke Feuchtenberger international vielfach ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet in Hamburg und Vorpommern.
Die Ausstellung läuft bis 23. November 2025 und ist von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6 Euro/erm. 4 Euro. Eintritt bis 27 Jahre frei.