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Zoo Schwerin begleitet weitere Auswilderung seltener Partula-Baumschnecken 08.09.2025

Patula toheviana / Moorea Baumschnecke © Zoo Schwerin

Bereits seit 2021 beteiligt sich der Zoo Schwerin in Kooperation mit dem Grünen Zoo Wuppertal erfolgreich am internationalen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) der Moorea-Baumschnecke (Partula tohiveana). Nach der letzten erfolgreichen Auswilderung im Herbst 2024 wurden nun erneut mehrere hundert hochbedrohte Partula-Baumschnecken erfolgreich nach Französisch-Polynesien für eine Auswilderung verbracht.

Bedrohung durch invasive Arten

Partula-Baumschnecken, die in den Wäldern Polynesiens eine wichtige Rolle als Zersetzer von Pflanzenmaterial spielen, waren durch menschliche Eingriffe nahezu vollständig verschwunden. Die Einführung invasiver Arten wie der Großen Achatschnecke (Lissachatina fulica) und der Rosigen Wolfsschnecke (Euglandina rosea) führte seit den 1960er-Jahren zum drastischen Rückgang vieler Partula-Arten. Von den ursprünglich 51 bekannten Arten gelten heute mindestens 29 als ausgestorben.

Insgesamt kehrten bereits über 6.000 Tiere aus verschiedenen zoologischen Einrichtungen – darunter der Zoo Schwerin – nach Moorea zurück. Dies war das bislang größte Auswilderungsprojekt polynesischer Baumschnecken.

Nachweis von Reproduktion im Freiland

Im Zuge der wissenschaftlichen Überwachung des Projekts konnten mehrere ausgewachsene und nicht-markierte Partula tohiveana in ihrem ursprünglichen Lebensraum entdeckt werden – ein Beleg für die Reproduktion im Freiland und ein großer Erfolg für das Wiederansiedlungsprojekt.  Infolgedessen konnte die IUCN die Art auf der Roten Liste vom Status „in der Natur ausgestorben“ auf den Status „vom Aussterben bedroht“ herabstufen.

Bei der aktuellen Auswilderung stammen 200 Schnecken – 50 Jungtiere und 150 Erwachsene – aus dem Grünen Zoo Wuppertal. Weitere aus dem Riga Zoo in Lettland. Der Zoo Schwerin übernahm die aufwendige Organisation der notwendigen behördlichen Genehmigungen für die Einreise sowie die Verladung der sensiblen Schnecken in geeignete Transportbehältnisse, bevor die Schnecken per Flugzeug ihre Reise nach Tahiti und schließlich nach Moorea antreten konnten. Am Ankunftsort angekommen dokumentieren Wissenschaftler mithilfe von Taschenlampen, Kameras und Drohnen regelmäßig die Entwicklung der Population. Zählungen werden im ersten Monat wöchentlich, im zweiten Monat zweiwöchentlich und danach monatlich auf der Insel durchgeführt. Dabei werden auch an Stäben und Drohnen befestigte Kameras genutzt, um die Schnecken in den Baumkronen zu zählen.

Schwerin legt Fokus auf neue Art in der Zucht

Der Zoo Schwerin hat seine Zucht, nach der Herabstufung der Moorea Baumschnecke (Partula tohiveana) durch die IUCN inzwischen auf eine andere Baumschneckenart spezialisiert – die Variable Baumschnecke (Partula Varia). Auch diese Baumschneckenart gilt als in der Natur ausgestorben und soll durch die Bemühungen im Artenschutz wieder in ihren ursprünglichen Lebensraum auf der Insel Huahine in Französisch-Polynesien zurückkehren.

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