Icon von Eye-Able - Strichmännchen mit einladender Haltung
langimg

Brot

Dat leiw Brod – Das liebe Brot

Für Schwarzbrot verarbeitete man Roggenschrot bereits am Vorabend mit warmem Wasser, etwas Salz und dem vom letzten Backen aufgehobenen Sauerteig zu einem dicken Brei. Mit Mehl bestreut und gut zugedeckt, konnte der Teig gut gehen (gären). Am nächsten Tag knetete man so viel Schrot in den Teig, bis der formbar wurde und nicht mehr an den Händen kleben blieb. Dann hat man den Teig mit Wasser glattgestrichen, drei Kreuze eingedrückt, mit Mehl überstreut und mit einem „Deiglaken“ (Teiglaken) abgedeckt. An den drei Kreuzen, die das Brot segneten, konnte man auch erkennen, ob der Teigansatz gut war. Dick genug, dann floss das Zeichen ganz allmählich zusammen, ging dies zu schnell, musste man etwas Mehl nachrühren.

Mit `t leiw Brot möt ´n nich asen, dat möt´n denn hüt oder morgen erhungern.“

(Mit dem lieben Brot sollte man nicht aasen, das muss man sich sonst erhungern.)

„Liggen Geld und snäden Brot ist licht vergräpen.“

(Offen liegendes Geld und geschnittenes Brot sind leicht vergriffen.“

„Du hest din Brot ok de längst Tit in min Supp stippt.“

(Du hast Dein Brot auch die längste Zeit in meine Suppe gestippt. Eine Drohung an faule Dienstboten.)

Nach dem Volksglauben durfte man das Brot nicht auf den Rücken legen, denn „up ´n Rüggen kann keener Brot verdeinen.“ (denn auf dem Rücken kann niemand Brot verdienen.

An der Art, wie unverheiratete Frauen das Brot formten, wurde ihnen vorausgesagt:  Wer dat Brot mit Bosten makt, kicht enen rugen Mann, wer den Teig glatt makt, kricht enen schiren. (Wer das Brot mit unebener Kruste macht, bekommt einen rauhen Mann, wer den Teig glatt macht, einen reinen. )

Segensspruch für das Brot:

dat Brot is in 'n Aben, De Herrgott sägen 't von unnen un von baben, Dat all', dee dorvon äten, Den Herrgott nich vergäten

(das Brot ist im Backofen, der Herrgott segnet es von unten und von oben, auf dass alle, die davon essen, den Herrgott nicht vergessen)

Dat Brod is in‘n Aben – Das Brot ist im Backofen

Rezepte

Sauerteigansatz

  1. Tag

100 g Roggenschrot mit 100 g Wasser (ca. 37 Grad) und 1/2 Tasse Buttermilch verrühren.

  1. Tag

Das Ganze durchrühren und warm stehen lassen.

  1. Tag

260 g Roggenschrot und 140 g warmes Wasser sowie etwas Buttermilch hinzufügen und durchrühren.

  1. Tag

Backen: Weizenmehl mit heißem Wasser (ca. 60 Grad) verrühren, dazu 1000 g Roggenschrot und 1 gestrichenen Esslöffel Salz mit dem Sauerteig verkneten – stehen lassen und dann 2 Brotlaibe von je 1000 g formen. Den Backofen gut vorheizen und die Brote bei ca. 250 Grad einschieben und etwa 75 Minuten backen. Vor dem Anschnitt die Brote am besten einen Tag ruhen lassen.

Feines gesäuertes Roggenbrot

½ l Wasser

1250 g Roggenmehl

Sauerteig von der Größe eines kleinen Apfels

etwas Salz

Etwa die Hälfte des Mahls mit dem gut lauwarmen Wasser, dem aufgelösten Sauerteig und dem Salz einsäuern, ca. 8 Stunden zugedeckt und warmgestellt gehen lassen. Mit dem übrigen Mehl auskneten, gehen lassen, Brote formen, noch einmal gehen lassen, abbacken.

Ist der Teig nach dem Ansäuern nicht gut aufgegangen, beim Auskneten etwas Hefe zugeben. Nimmt man zum Teigansatz etwas Buttermilch, wird das Brot noch geschmeidiger.

Mecklenburger Götterspeise

150 g Roggenbrot

5 Esslöffel Rum

5 Esslöffel Zucker

500 g Sauerkirschen (entsteint)

500 g Schlagsahne

Vanillezucker (ca. 4 Päckchen)

Das Schwarzbrot zerreiben, mit Rum und Zucker vermischen. Die Sahne mit dem Vanillezucker schön steif schlagen. Die Sauerkirschen abtropfen lassen.

Den Boden der Dessertschalen mit Schlagsahne bedecken. Eine Schicht Kirschen darauf geben und anschließend eine Schicht zerkrümeltes Roggenbrot. Danach den Vorgang wiederholen. Eine Schicht Schlagsahne sollte den Abschluss bilden.

Die Schalen mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren kann man etwas geraspelte Schokolade darüber streuen.

Pottkauken (Topfkuchen)

750 g Weizenmehl

375 g Butter

10 Eier, von 8 Eiern das Weiße

½ l lauwarme Milch

60 g Hefe (aufgelöst)

Rosinen, Zitrone, Zucker nach Belieben

Wenn die Butter zu Sahne geschlagen ist, kommen Eier, Zucker, Mehl. Milch und Hefe – in dieser Reihenfolge - hinzu  und rührt alles gut durch. Zuletzt Gewürz und Eierschnee hinzufügen. Masse in eine ausgefettete Form füllen, an einem warmen Ort rasch gehen lassen und dann abbacken.

Zurück Seite drucken