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Welt-Suizid-­Präventionstag

© LHS Schwerin

Welt-Suizid-Präventionstag

Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland ungefähr 10.000 Menschen selbst das Leben. Das sind mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen sterben. Jeder dieser Suizide zeugt davon, dass ein Mensch in einer großen Leidenssituation keinen anderen Weg mehr für sich gesehen hat. Und jeder dieser Menschen hinterlässt Angehörige, die trauern und verzweifelt sind. Weit mehr als 100.000 Menschen erleiden auf diese Weise jedes Jahr in Deutschland den Verlust eines nahestehenden Menschen.

Um die Öffentlichkeit auf die weitgehend verdrängte Problematik der Selbsttötung aufmerksam zu machen, wird seit 2003 jeweils am 10. September der Welt Suizidpräventionstag begangen, der von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufen wurde. In Schwerin haben sich in diesem Jahr zum vierten Mal Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Organisationen, freier Träger und der Stadtverwaltung in einer Initiativgruppe zusammengefunden, um aus diesem Anlass verschiedene Aktionen vorzubereiten.

Veranstaltungen

5. September - SVZ-Lesertelefon

Von 10:00 bis 12:00 Uhr am SVZ-Lesertelefon:

  • Renate Kubbutat, Amtsärztin aus Schwerin
  • Gerrit Stein, Leiter der Ehe-, Lebens- und Familienberatungsstelle
  • Lutz Jastram, Pastor im Ruhestand
7. September - Fachgespräch und Lesung

Ist Suizidalität männlich?

Viktor Staudt steht auf einem kleinen Bahnhof in Amsterdam. Er weiß, dass gleich ein ICE durchfährt. Staudt ist ein sportlicher, 29 Jahre alter Mann, der an den Wochenenden durch die Discos zieht. Er steht hier weil er die Angst nicht mehr aushalten kann: die Panikattacken, die ihn überfallen beim Essen mit anderen, beim Date oder beim Friseur. Diese Schweißausbrüche, der rasende Puls, das Gefühl von innen her zu explodieren. „Zum Glück ist das alles gleich vorbei.“, denkt er. Bis zum Gleis ist es nur ein Schritt. Dann überrollt ihn der Zug. So wie Viktor geht es vielen, viel zu vielen Menschen. Allein in Deutschland sterben mehr als 27 Menschen pro Tag durch Suizid. Das sind etwa 4-mal soviele Opfer wie im Straßenverkehr, ohne das es dazu eine Sondersendung oder Sondersitzung gibt. Das Thema ist schambesetzt und wird oft als Einzelschicksal verkannt.
Viktor Staudt hat bei seinem Suizidversuch beide Beine verloren und ist seit siebzehn Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Er spricht von seinen Erfahrungen, seinem Weg in den Suizid und über sein Leben danach. Er spricht über die besondere Gefahr für Männer, die ein dreifach höheres Risiko haben durch Suizid zu sterben.

Referentin Tanja Salkowski
Veranstaltungsort medienhaus:nord
Gutenbergstraße 1
19061 Schwerin
Fachgespräch
„Der Schrei nach Leben“
15:00 bis 17:00 Uhr
Beginn der Lesung
aus dem Buch „Die Geschichte meines Selbstmordes“
18:00 bis 20:00 Uhr
Anmeldung

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Daher bitten wir um verbindliche Anmeldungen:

medienhaus:nord
Frau Ariete Schwartzer Gutenbergstr. 1
19061 Schwerin
Tel.: 385 63788302
E-Mail: ariete.schwartzer@medienhausnord.de

Die Teilnahme ist kostenfrei.
Beide Veranstaltungen werden von der Aktion Mensch finanziell unterstützt.

Flyer zum Fachgespräch und zur Lesung
10. September - Stelle eine Kerze in Dein Fenster!

21:00 Uhr - Stelle eine Kerze in Dein Fenster!

Die Initiativgruppe ruft ausdrücklich dazu auf, am Sonntag, dem 10. September, um 21:00 Uhr wieder eine Kerze ins Fenster zu stellen - wenn man durch das Thema Suizid berührt ist, im Gedenken an einen Menschen, den man durch Suizid verloren hat und in Verbundenheit mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben.

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Landeshauptstadt Schwerin -
Fachdienst Gesundheit

Frau Renate Kubbutat
Fachdienstleiterin und Amtsärztin
Raum: 2.013

Am Packhof 2-6
19053 Schwerin

+49 385 545-2821
+49 385 545-2829