Ausgesetzte Goldfische bedrohen heimische Arten in Kleingewässern
27.12.2016
Kleingewässer sind wertvolle Biotope für bedrohte Tieren und Pflanzen, insbesondere für Lurche, die kaum noch geeignete Lebensräume in freier Natur finden. Ihnen droht allerdings große Gefahr, wenn Aquarien- und Gartenteichfische aus dem Zoohandel dort ausgesetzt werden. Das ist zwar verboten, passiert aber trotzdem, ob aus Unwissenheit oder Übermut. Die Folgen für die Artenzusammensetzung sind meist katastrophal. „Ausgesetzte Goldfische sind Allesfresser und ein großes Problem in heimischen Gewässern. Sie bedrohen und zerstören die lokale Amphibien- und Artenvielfalt“, warnt Hauke Behr, Leiter des Fachdienstes Umwelt in der Schweriner Stadtverwaltung. So berichtete ein für die Stadt ehrenamtlich tätiger Naturschutzwart, dass in einem neu geschaffenen Kleingewässer neben dem Naturschutzgebiet Wüstmark Goldfische ausgesetzt wurden, die die dort lebende Tierwelt komplett durcheinander gebracht haben. „Das Gewässer beherbergte eine Vielzahl von Fröschen, Libellen und Wasserkäfern. Wir müssen nun großen Aufwand betreiben, um diese Fische wieder abzufischen“, so Hauke Behr.Er warnt davor, Aquarien- und Gartenteichfische einfach „auszuwildern“ und verweist auf entsprechende Verbote, deren Übertretung mit Bußgeld geahndet werden kann.„Setzen Sie Ihre Goldfische und sonstige gekaufte Gartenteichfische nie in Gewässer in der freien Landschaft aus! Das Aussetzen auf einem fremden Grundstück ist auch privatrechtlich verboten.“