Stadtpräsident legte Blumen am Gedenkstein Marianne Grunthals nieder
04.05.2012
Am 2. Mai vor 67 Jahren fand die 49-jährige Marianne Grunthal auf dem Bahnhofsvorplatz in Schwerin ihren grausamen Tod. In stillem Gedenken an die Ermordung der aus Zehdenick stammenden Lehrerin legte am Mittwoch Stadtpräsident Stephan Nolte im Namen der Landeshauptstadt ein Blumengebinde am Gedenkstein neben dem Bahnhofsgebäude nieder. „Die Sinnlosigkeit ihres Todes und die Brutalität ihrer Henker machen mich bis heute betroffen, zumal sich solche Menschenverachtung infolge ideologischer Verblendung auch noch heute immer wieder ihren Weg bahnt“, so Stadtpräsident Stephan Nolte während der Gedenkzeremonie.Marianne Grunthal wurde kurz vor Kriegsende ermordet, nachdem sie die Nachricht vom Tod Adolf Hitlers mit den Worten „Gott sei Dank, dann gibt es Frieden!“ aufnahm. Der Satz reichte für eine Verhaftung und Verurteilung durch die NS-Kreisleitung. SS-Männer hängten sie am 2. Mai 1945 mit einer Drahtschlinge auf dem Bahnhofsvorplatz auf.Marianne Grunthal wurde in Zehdenick bei Berlin geboren und ist dort aufgewachsen. Nach dem Pädagogikstudium kehrte sie nach Zehdenick zurück und unterrichtete an der dortigen Robert-Heinrich-Schule. Am 27. April 1945 hatte sie sich mit ihrer Freundin nach Bombenangriffen auf Berlin einem Flüchtlingstreck in Richtung Mecklenburg angeschlossen.