Konzept zur Entwicklung der Stadtbibliothek setzt Leitbild um
Leseförderung, Medienkompetenz und lebenslanges Lernen im Vordergrund
18.09.2012
Mit einem zukunftsweisenden Konzept zur Entwicklung der Stadtbibliothek will Kulturdezernentin Angelika Gramkow das im Leitbild der Landeshauptstadt verankerte Ziel der „kulturellen Bildung ohne Schranken“ umsetzen. „Die Landeshauptstadt hat in ihrem Leitbild Schwerin 2020 beschlossen, dass kulturelle und künstlerische Bildungseinrichtungen wie Bibliotheken und Archive ihre Angebote so weiterentwickeln, dass Menschen mit unterschiedlichen sozialen Voraussetzungen diese Angebote wahrnehmen können“.Kernelement des Bibliothekskonzeptes ist eine zukunftsweisende inhaltliche Neuausrichtung der Bibliotheksarbeit. „Zunehmende Bildungsdefizite, abnehmende Sprach- und Lesekompetenz von Kindern und das Phänomen der digitalen Spaltung unserer Gesellschaft sind die neuen Herausforderungen“, beschreibt die Leiterin der Stadtbibliothek, Heidrun Hamann, die gesellschaftliche Problemlage.
Für die Arbeit der Stadtbibliothek ergeben sich daraus vier Schwerpunktaufgaben:
• die Leseförderung,
• die Förderung von Medien- und Informationskompetenz
• Lebenslanges Lernen
• Bibliothek als Ort kultureller Bildung und generationsübergreifender
Treffpunkt
„Lesekompetenz ist eine Schlüsselqualifikation. Sie ist Voraussetzung für schulischen und beruflichen Erfolg. Die Grundlagen dafür werden bereits im Kleinkindalter gelegt. Deshalb muss unsere Bibliothek Angebote zur Leseförderung in Kitas und Grundschulen unterbreiten. Ziel ist es, nahezu alle Kindertagesstätten zu erreichen“, so die Kulturdezernentin. So soll jedes Kind während der Grundschulzeit mindestens viermal die Bibliothek besuchen und 70 Prozent der Grundschülerinnen und Grundschüler einen eigenen Bibliotheksausweis besitzen.
Aus den Veränderungen des Medien- und Informationsverhaltens in den letzten Jahren und der stürmischen Entwicklung des Internets ergibt sich für die Stadtbibliothek ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt: die Förderung der Medienkompetenz. „Eine qualifizierte Auswahl zu treffen erfordert ein kritisches Bewerten und Selektieren von Informationen. Hier kann die Stadtbibliothek Angebote unterbreiten und Hilfestellung geben“, so Heidrun Hamann.
Außerdem wird die Stadtbibliothek ihren Bestand zukünftig noch intensiver auf die Bedürfnisse von Lernenden, auf die Berufsbegleitung und Beratung von Schülerinnen und Schülern bis zum Ende des Berufslebens ausrichten und sich als Ort der kulturellen Bildung und generationsübergreifender Treffpunkt weiter profilieren.
Die inhaltlichen Schwerpunkte erfordern zum einen die Aufrechterhaltung wohnortnaher Strukturen mit den beiden Stadteilbibliotheken in Neu Zippendorf und Lankow und zum anderen Investitionen in den Hauptstandtort in der Innenstadt. Die beiden Außenstandorte sollen stärker stadtteilorientierte Aufgaben wahrnehmen und sich auch als wichtige Veranstaltungsorte im Stadtteil profilieren.
Am Standort Wismarsche Straße wird ein Ersatzneubau für knapp 5,2 Mio. Euro vorgeschlagen. „Gut angelegtes Geld in Bildung“, so die Kulturdezernentin.
In der zukünftigen modernen Hauptbibliothek mit 1.500 Quadratmetern Nutzfläche müssen sich die anspruchsvollen Bildungsanforderungen auch räumlich widerspiegeln, z.B. mit Bereichen für Kinder und Jugendliche, Studien- und Lernplätzen, Gruppenarbeitsräumen sowie Ruhe- und Kommunikationsbereichen.
„Ein Ersatzbau am bisherigen Standort, der das denkmalgeschützte Vorderhaus mit einem Neubau verbindet, ist die Voraussetzung, die Weichen für Innovation zu stellen und das nachhaltige und zukunftsorientierte Konzept zu verwirklichen“, so Oberbürgermeisterin Gramkow.