Die Einlagerung des Erntegutes erforderte viel Platz. Am besten eignete sich eine dielenlose Schün oder Scheure (Scheune) mit einem Ein- und Ausgangstor, durch die der Erntewagen durchfahren konnte. In den großen Hallenhäusern lagerte man das Getreide auch auf dem Kuurnbœhn (Kornboden). Kleinere Wirtschaften nutzen überdachte Feime oder Mieten.
Bei der Lagerung musste vieles beachtet werden. Trockenheit, hohe Feuchtigkeit und Ungeziefer konnten große Schäden anrichten. Belüftung, Kontrollen und Reinlichkeit waren oberstes Gebot. Ritzen und Spalten wurden vorsorglich mit Kalk verstrichen. Zuweilen sperrte man Rotschwänzchen oder Bachstelze in die verschlossenen Lagerräume, damit sie den Kornwurm vertilgten.