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Fachseminar des Kronberger Kreises zur Arbeit in Jugendämtern in Schwerin Dezernent Dieter Niesen: Aus Fehlern lernen ist ständige Aufgabe des Jugendamtes 24.10.2012

Der Kronberger Kreis hat vom 24. bis 26. Oktober 2012 Fachkräfte der Jugendarbeit aus dem ganzen Bundesgebiet und Experten aus Finnland nach Schwerin zu seinem jährlichen Fachseminar eingeladen. Das Thema des Fachseminars lautet: "Dialoge als Quelle der Inspiration".  

Mit dem Kronberger Kreis arbeitet die Landeshauptstadt seit Jahren eng zusammen. So wurde mit den renommierten Wissenschaftlern Prof. Dr. Reinhard Wolff und Prof. Kay Biesel der tragische Hungerstod der fünfjährigen Lea-Sophie 2007 mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jugendamtes im so genannten Schweriner Fall-Labor Lea-Sophie aufgearbeitet.
Dezernent Dieter Niesen, der nach dem Todesfall die Amtsgeschäfte für den Bereich übernahm: "Wir haben das tragische Ereignis ausgewertet und strukturell, technisch, inhaltlich wie auch personell Veränderungen vollzogen. Aus Fehlern lernen ist notwendiger Bestandteil der Arbeit des Jugendamtes, um die Kinder- und Jugendhilfe weiter zu qualifizieren. Dies ist natürlich ein Prozess, der fortwährend ist. Als 2007 das Jugendamt nicht dazu beitragen konnte, die kleine Lea-Sophie zu retten, haben Leitung und Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in Schwerin nicht einfach so weiter gemacht wie bisher. Sie haben sich vielmehr den Fragen und der Kritik der Öffentlichkeit, der Politik sowie von Bürgerinnen und Bürger gestellt. Es wurde das Gespräch gesucht im Jugendamt und mit den anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und des Gesundheitswesens. Besonders wichtig war, dass wir den Kontakt zur Wissenschaft gesucht haben. Drei Schritte waren dabei wichtig: Erstens. Die Stadt hat dem jungen Fehlerforscher Kay Biesel aus Berlin es ermöglicht, den ‚Fall Lea-Sophie’ im Rahmen einer vergleichenden qualitativen Feldforschung zu untersuchen. Das Ergebnis ist die erste umfassende wissenschaftliche Fehlerstudie im Kinderschutz in Deutschland. Kay Biesel hat darüber 2011 ein Buch mit dem Titel: ‚Wenn Jugendämter scheitern: Zum Umgang mit Fehlern im Kinderschutz’ veröffentlicht. Zweitens: Leitung und Fachkräfte des Schweriner Jugendamtes und der Freien Träger haben sich in Abstimmung mit dem Jugendhilfeausschuss am bundesweiten Projekt ‚Aus Fehlern lernen. Qualitätsmanagement im Kinderschutz’ beteiligt und zusammen mit Prof. Dr. Reinhart Wolff und Prof. Biesel (nunmehr als Prof. in Basel tätig) fünf Qualitätsentwicklungsseminare durchgeführt, um die Schweriner Kinderschutzarbeit zu durchleuchten und neu auszurichten. Und drittens konnte auf dieser Grundlage eine systematische fehlerkritische Falluntersuchung mit dem Kronberger Kreis für Dialogische Qualitätsentwicklung e.V. geführt werden. Das Schweriner Fall-Labor 'Lea-Sophie' ist übrigens das erste umfassende wissenschaftliche Fehleruntersuchungsprojekt im Kinderschutz in Deutschland.
Ich weiß, dass es vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht leicht war, sich der Verantwortung der Aufklärung und des Lernens zu stellen. Dafür gebührt ihnen mein Dank wie auch Prof. Reinhard Wolf und Prof. Kay Biesel, die sich sehr intensiv mit den Akteuren und den Gegebenheiten vor Ort auseinander gesetzt haben.“
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